Einige Leseproben aus meinem Buch:

 

............Es waren sehr merkwürdige Gefühle, die mich beherrschten, als ich mein Hab und Gut in Kisten verstaute und sie in die verschiedenen Keller meiner Familienangehörigen verteilte. Vieles, von dem ich glaubte, es nicht mehr zu brauchen, machte ich zu Geld, um meine relativ kleine Rücklage zu vergrößern. Auch arrangierte ich einen „Schlussverkauf“ meiner Bilder und lud Freunde und Familie dazu ein. Tatsächlich konnte ich einige Bilder verkaufen.

Ich wusste ja nicht, wie lange ich auf der anderen Seite des Erdballs bleiben würde. Würde es mir überhaupt gelingen, Fuß zu fassen? Oder würde ich schon bald reumütig zurückkehren?

Es war ein Sprung „ins kalte Wasser“, obwohl ich auf den Inseln schon viele Freunde gefunden hatte. Ich wusste nur, dass ich versuchen wollte, als Malerin dort zu leben, aber wie und wo dies zu verwirklichen war, davon hatte ich überhaupt keine Ahnung. Wie würde dieses Leben aussehen, so weit von der Tochter, der Familie, den Freunden entfernt? Würde mich die Malerei ernähren können, oder würde ich die Geldreserven bald aufgebraucht haben und zurückkehren müssen, weil es für Ausländer so gut wie unmöglich ist, auf den Gesellschaftsinseln eine Arbeitserlaubnis zu bekommen?

Das obligatorische Hin- und Rückflugticket, das man bei der Einreise vorzeigen musste, wirkte auf meine Nerven wie Baldrian. Zusätzlich hatte mir meine Patentante versichert: „Wenn du in Geldnot kommst und du erst nach Ablauf der Gültigkeit des Flugtickets zurück möchtest, lass es mich wissen. Ich schicke dir dann ein Flugticket für den Heimflug!“ Diese Worte nahmen mir die Panik.........

*

.......Die Matrosen waren fleißig dabei, Ware zu laden und zu entladen, während die Touristen das Frachtschiff bestiegen. Man zeigte mir den Weg zum Deck. Es war fast leer. Drei Männer saßen auf einer Bank an der Reling und diskutierten. Die einzige Frau, ein junges, sehr schlankes, hübsches Mädchen, mit wunderschönen langen Haaren bis zu den Schenkeln, stand etwas abseits und schaute aufs Meer. Nach dem ich eine Matratze organisiert und mir einen Platz ausgesucht hatte, wo ich sie hinlegen konnte, wartete ich ab, bis die junge Frau sich umschaute, um dann ihren Blick aufzufangen. „Reist du auch allein?“ fragte ich sie. „Ja, du auch? Ich bin Anna, darf ich meine Matratze neben deine legen?“ -„Gern, komm. Als einzige Frauen müssen wir zusammenhalten!“ Dann lachten wir beide und waren von dem Moment an unzertrennlich. Zunächst richteten wir unser „Lager“ her. Pareos und Handtücher wurden zu Bettwäsche, der Koffer oder die Reisetasche zum Nachttisch.

Als das Frachtschiff ablegte, winkten wir den am Hafen Zurückbleibenden zu. Eine abenteuerliche Fahrt sollte beginnen.

Wenn sich schon auf den Inseln Nachrichten schnell herumsprachen, so auf dem Schiff erst recht! Im Nu war bekannt, dass zwei alleinstehende Damen auf dem Deck gebucht hatten. Trotz der Tatsache, dass Deckpassagiere nicht die Einrichtungen der Touristenklasse benutzen durften, wurde uns beiden, hinter vorgehaltener Hand, die spezielle Erlaubnis erteilt, vom Swimmingpool und der Bar profitieren zu dürfen.

 

Der Küchenchef erschien an Deck und schmetterte uns die Essenszeiten entgegen: „Frühstück um fünf Uhr! Mittagessen um elf Uhr! Abendessen um 17 Uhr! Das Bananenbüschel, vorn an der Reling, ist für alle da! Also bedient euch wann Ihr wollt!“ Ich hätte mich bei diesem militärischen Ton nicht gewundert, wenn die männlichen Passagiere salutiert hätten.

„Willst du Kekse von mir?“ fragte mich Anna. „Nein, danke, es ist ja gleich elf Uhr - Zeit zum Mittagessen!“ - „Ach ja, an diese Zeiten muss ich mich erst einmal gewöhnen,“ lachte sie.

Als ich am Küchenbullauge erschien, um mein Essen abzuholen fragte mich der Essenzuteiler: „Wo ist Dein Teller?“ - „Was für ein Teller?“ - Na, du musst doch einen Teller haben, wo ich dir dein Essen drauf tun kann!“

„Entschuldige, aber ich pflege nie mit einem Teller zu reisen. Kann ich mir nicht aus deiner Küche einen borgen, du bekommst ihn am Ende der Reise bestimmt zurück.“ Smutje schien einen Moment zu überlegen, ob er mir trauen könne, dann war er einverstanden und gab mir einen gefüllten Teller - so gefüllt, dass das Essen einen riesigen Berg ergab. Ich bat den Schiffskoch, die Hälfte wieder herunter zu nehmen. „Musst du mir gleich sagen, dass du kaum etwas isst!“ Du liebe Güte! Na, hier herrschte ja ein Ton! Anna und ich blieben gleich auf dem Küchendeck, nahmen auf einer Ankerseilwinde Platz und aßen mit gedämpftem Appetit. Am besten schmeckten die Bananen. Sie waren kleiner als die nach Europa importierten. Sie waren zuckersüß und saftig, da sie in der Sonne reiften und nicht während des Transportes im Laderaum eines Schiffes.

Ich beobachtete die Reihe, die sich vor der Essenausgabe bildete und begriff, dass wir als Deckpassagiere mit den Matrosen gleichgestellt waren und auch zu deren Zeiten unser Essen einzunehmen hatten, damit die Touristen dann in Ruhe und zu zivilisierteren Zeiten „abgefüttert“ werden konnten. Jeder der Matrosen hatte seinen Blechteller in der Hand, auf den Vorspeise und Hauptgericht zusammen gepappt wurde, egal ob süß oder salzig. „Wer einmal aus dem Blechnapf fraß......“

Die Matrosen nutzten das Zusammentreffen beim Essen, um mit uns beiden alleinreisenden Frauen anzubändeln. Man machte so seine Scherzchen, wir lachten mit ihnen, zeigten aber eine gewisse Distanz, damit die Herren der Schöpfung ja nicht zu übermütig wurden.

 

Jemand musste den Kapitän von uns verständigt haben, denn wir bekamen eines Abends eine Einladung zum Tanzabend in der Bar.

Anna und ich tranken Punsch auf Kosten des Kapitäns, tanzten mit verschiedenen Verehrern, erfrischten uns mit Sekt und wurden immer lustiger. Mutig forderte ich einen jungen, muskulösen Matrosen zum Tanz auf, der mir die ganze Zeit schon aufgefallen war. Er hatte ein herrliches Lachen und zeigte dabei makellose Zähne. Mir gefiel seine Schüchternheit. Erst später fand ich heraus, dass er das ganze Gegenteil war!

Der Kapitän kam, wie es sich für die Prominenz gehört, etwas später dazu. Der Punsch und der Sekt hatten mich mutig gemacht und so bat ich ihn - er war übrigens chinesischer Abstammung - Platz zu nehmen; ich wollte, aus Dankbarkeit für die nette Einladung, einen Tanz vorführen. Der Diskjockey brauchte nicht lange zu suchen und fand das von mir gewünschte Lied „tiare oe note tama maohi e“ (du Blume der Maohi). Es war der einzige Gestiktanz, den ich beherrschte. Applaus, und dann bat mich der Kapitän zum Tanz. Der Diskjockey durchschaute die Situation sofort und spielte eine extra langsame, „schmalzige“ Weise. Trotz meiner vom Sekt enthemmten Sinne wurde mir die Umarmung des Schiff-Chefs zu eng und zu heftig. Als er mir dann auch noch ins Ohr säuselte, ich solle mit ihm kommen, er wolle mir seine Kabine zeigen, war ich schlagartig nüchtern! Ich bedankte mich, lehnte sein Angebot ab, ich sei jetzt zu müde und verabschiedete mich. Von da an bekam ich ihn die ganze restliche Fahrt über nicht mehr zu Gesicht. (Anna und ich hielten uns nach diesem Abend nur noch auf dem für uns zuständigen Deck auf.)

Etwas erhitzt vom Tanzen, setzte ich mich am Pool auf eine Bank und sah in die Sterne, als „mein“ junger Matrose sich zu mir setzte. Für ihn war ich nicht zu müde. Er wirkte auf mich ziemlich elektrisierend. Moehau, so sein Name, sah an meiner linken Schulter meine bis dahin einzige Tätowierung, eine Tiare Tahiti. Sie war eine Erinnerung an Rano, die dieser mir in einem Moment des Glücks, unentgeltlich mit einer Nähnadel geschaffen hatte. Natürlich klärte ich meinen neuen Schwarm darüber nicht auf, sondern sprach betont emotionslos, dass ich diese Tätowierung auf Moorea hatte machen lassen, dass ich aber gern noch eine weitere Tätowierung am Fußgelenk hätte.

„Die kann ich dir machen, ich tätowiere auch! Ich habe in meiner Kajüte ein Heft mit verschiedenen Tätowiermotiven. Willst du dir eines aussuchen? Komm, ich zeig es dir.“ Ich ging mit ihm. Er ließ mich in einem engen Schiffsgang warten und holte tatsächlich das Heft aus der Kajüte, die er mit einigen anderen Matrosen teilte, nahm mich an die Hand und führte mich auf die Brücke. Hier war zu diesem späten Zeitpunkt niemand. Wir konnten ungestört in dem Heft blättern. Meine Wahl fiel auf ein Haifischzahn-Muster, das nicht allzu breit und daher vielleicht nicht allzu schmerzhaft war. „Was kostet mich dieses Motiv?“ „Ist schon gut, das kostet dich nichts,“ war die Antwort. Wir verabredeten einen Zeitpunkt am nächsten Tag. Als ich mich von ihm verabschieden wollte, küsste er mich - und dann lagen wir uns in den Armen, nachdem es schon die ganze Zeit zwischen uns geknistert hatte. Hilfe, was für ein Kuss und was für starke Arme, die mich da packten! Ich schauderte vor Wonne. „Komm,“ hauchte er und zog mich nach draußen in die schwarze Nacht. „Bist du sportlich?“ fragte er mich plötzlich. Jede Frage hätte ich erwartet, nur nicht diese. „Wir müssen nämlich an der Außenwand des Schiffes auf das darunter liegende Deck klettern, damit wir ungestört sind. Hab keine Angst, ich halte dich. Lass mich vor, und komm du dann nach.“ Und schon schwang er seine Beine über die Reling.....

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.........Am Tag meiner Abreise von Papeete nach Europa, es war der 19. April 1991, kaufte ich mir zum letzten Mal eine Tageszeitung. Mit großer Bestürzung las ich, dass am Vortag zum ersten Mal in der Geschichte der Fluggesellschaft Air Tahiti eine Maschine des Typs Dornier 228 von Hiva Oa kommend, kurz vor der Landung auf Nuku Hiva, abgestürzt war. Zehn Tote und acht Schwerverletzte waren zu beklagen. Genau mit dieser Maschine war ich am 21. Februar, also nur zwei Monate zuvor, von Nuku Hiva nach Hiva Oa geflogen. Ich war starr vor Schreck.

Zum Glück hat der Mensch vom lieben Gott die Eigenschaft erhalten, Schlimmes zu verdrängen. Die schönen Erinnerungen bleiben, über schlechte Erinnerungen bringt man es sogar nach Ablauf einer gewissen Zeit fertig, zu schmunzeln, natürlich nicht, wenn es sich um Katastrophen, wie um dieses Flugzeugunglück, handelt. Aber ich schob es gedanklich von mir weg und rief mir die unvergesslichen Eindrücke dieser Reise ins Gedächtnis. Ich hatte die wilden Inseln kennengelernt, vor allem war ich an Paul Gauguins Grab gewesen.

Wenn ich jedoch an die Marquesas dachte, so hatte ich nicht das Ziehen in der Magengegend wie bei den Gesellschaftsinseln mit ihren Lagunen und ihren fantastischen Farben. Stundenlang konnte ich dem unaufhörlichen Spiel der anrollenden Wogen, die sich auf dem Riff brachen und über der Riffkrone ausliefen, zusehen. Es lag etwas Beruhigendes in diesem Schauspiel: einem endlosen Anrollen, Abfließen, Plätschern. Sekunden der Ruhe bis zum Nahen der nächsten Welle.

Seit Jahrmillionen existiert dieser Rhythmus und er fährt fort und wird die Menschen überdauern – wie klein und unscheinbar wir doch sind, wie klein all unsere Sorgen, die wir so wichtig nehmen und wie machtlos sind wir, die wir die Welt, die Natur und das Universum beherrschen wollen, gegenüber der Kraft der Natur, des Wassers – unheilvoll, wenn es mit seiner ganzen Gewalt seine Grenzen am Strand überschreitet und alles mit sich reißt; friedlich und zahm, wenn es sich beim unablässigen Wechsel der Gezeiten beobachten lässt, freundlich dem Betrachter am Ufer die Füße streichelt, die dann immer mehr im Sand verschwinden; wenn sich das Sonnenlicht wie glitzernde Sterne in den dümpelnden, kleinen Wellen reflektiert und der Blick sich am Horizont verliert und man dann völlig entspannt und verträumt dasteht und Freund ist mit dem großen Ozean.

So stand auch ich gerade noch am Strand von Moorea und fühlte mich, angesichts der Weite des geheimnisvollen Pazifiks, so winzig und doch so vertraut und verbündet. Wir lächelten uns zu und nahmen Abschied voneinander – der Ozean und ich..........

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.........Zwei große Koffer, ein Fahrrad, eine Staffelei und mehrere Taschen waren auf der Fähre nach Moorea verstaut.

Ich fuhr meiner neuen Heimat entgegen. Von Tahiti aus war die charakteristische Silhouette der 17 km entfernten Schwesterinsel Moorea wunderbar zu erkennen.

Die Bergkulisse wechselte die Farbe je mehr sich die Fähre der Insel näherte. Ein zartes Grau wurde zu Dunkelblau, Dunkelgrün zu leuchtenden Grünschattierungen. Das vulkanische Bergmassiv begrüßte seine neue Inselbewohnerin. Die Fähre durchfuhr die Rifföffnung, Passe in Französisch genannt. Wir befanden uns in der Lagune und näherten uns dem Hafen von Moorea.

In Vaiare angekommen, musste ich mit dem gesamten Gepäck in den Bus, denn hier wurde ich von niemandem abgeholt. Helfende Hände unterstützten mich. Schwitzend und mit lahmen Armen vom Tragen ging das gleiche Spiel bei Ankunft vor Dinas Boutique von neuem los. Der Busfahrer, der mein Fahrrad auf dem Busdach verstaut hatte, holte es nun mit einem Schwung wieder herunter, wobei das Rücklicht abbrach. Aber das sieht man in Polynesien nicht so eng. Jedenfalls war ich froh, mit Sack und Pack endlich am Ziel angelangt zu sein.

Dinas Mann saß vor dem Fernseher und war höchst erstaunt, mich zu sehen. „Wie geht es dir? Bist du wieder ’mal im Urlaub auf Moorea?“

„Urlaub? Ich bleibe doch jetzt hier! Ich habe mein Visum in der Tasche! Kann ich erst einmal meine Sachen in meinem Bungalow abstellen?“

„In deinem Bungalow? Wolltest du einen mieten? Wir sind voll besetzt!“

„Nein, du machst Scherze! Ich habe doch vor Monaten bei Dina meinen Bungalow reservieren lassen, den sie mir auch bestätigte! Wo ist Dina?“

„Sie ist in der Stadt und kommt erst heute Abend zurück. Warte auf sie, dann kannst du sie selbst sprechen.“ erklärte Francis, lehnte sich wieder auf der Couch zurück und verfolgte seine Sendung, als wäre die Sache nun sonnenklar und erledigt. Für mich brach eine Welt zusammen...........

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............Oft kamen die Mädchen in mein fare, wie sie die Hütten nannten, stellten mir alle möglichen Fragen über mein Heimatland, aber am meisten interessierte es sie, wie ich es denn aushalten konnte, so ganz ohne Mann zu leben.

„Warte mal, wen hätten wir denn im Dorf für dich?“ stellte Raureva, eine der Dorfbewohnerinnen, die Frage in den Raum und verdrehte die Augen dabei nach oben, um noch besser nachdenken zu können. Ihre langen, dichten, schwarzen Haare fielen leicht gewellt über ihre nackten Schultern. Ein blaugeblümter Pareo war fest über ihrem Busen verknotet. Sie schlug das Bein über, legte die Hände auf ihr Knie und sah mich dann fest an.

„Was hälst du von Tamaito? Der ist nett, hat sich gerade von seiner Freundin getrennt und ist allein wie du!“

„Aber Raureva, der ist doch viel zu jung für mich. Außerdem habe ich ja einen Freund, der kommt nur später nach.“

„Wann später? Bis dahin kannst du doch einen anderen Mann nehmen, das ist doch völlig in Ordnung!“

„Wir in Europa haben da etwas andere Vorstellungen. Wenn wir einen Mann oder Freund haben, sind wir ihm treu und nehmen keinen anderen.“

„Wenn er aber doch nicht da ist! Ein anderer Mann nimmt ihm doch nichts weg. Wenn dein Freund erst hier ist, bekommt er dich so, wie ihr euch verabschiedet habt.“ Ich musste lachen über ihre Logik und um es ehrlich zu sagen, ich wusste nicht, was ich ihr als Argument hätte entgegnen können. So waren sie eben, die Einheimischen, gutgläubig, etwas naiv, freizügig in der Liebe und unkompliziert................

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..........Im Dorf angekommen, erzählte unsere „Dorfkönigin“ lachend von ihrem Erlebnis und nahm hinter dem Ladentisch Platz. Seit vielen Jahren in treuen Diensten des Museumsdorfes, besaß sie eine nicht zu übertreffende Autorität über die hier tätigen einheimischen Künstler und avancierte inzwischen vom Kunstgewerbe zur Empfangsdame, deren Funktion sie wie ein Wachhund am Eingang ausübte. Weil sie sehr gut Kostüme entwerfen und nähen konnte, oblag ihr auch diese Aufgabe, die sie meisterhaft beherrschte.

Nun saß sie also wieder einmal dick und behäbig auf ihrem Doppelplastikstuhl. Mein Blick fiel auf eine Brille auf ihrem Ladentisch. „Oh, hast du eine Brille?“ fragte ich die „Königin“ erstaunt, da ich an ihr noch nie eine bemerkt hatte. „Ja, zum Lesen brauche ich schon hin und wieder eine!“ Wir tauschten unsere Brillenerfahrungen aus und ich setzte mir das gute Stück auf, um zu sehen, wie stark die Gläser seien. Alles verschwamm - „Oh, je, ist die stark!“ sagte ich. „Ich habe 0,5!“ erklärte sie mir.

„Aber die ist doch viel stärker!“ protestierte ich. „Ja, das ist 2,5!“ - „Ach, dann ist das doch nicht deine Brille?“ Schon etwas gelangweilt antwortete sie mir: „Doch, das ist meine Brille! Beim Apotheker gibt es am Ständer Brillen mit den verschiedensten Stärken. Na ja, 0,5 war ausverkauft, da habe ich eben 2,5 genommen!“...............